Naturnah: Radreisen und Zelten

Naturnah: Radreisen und Zelten © ADFC/ Falk Richter

Radreise und Zelten

Radreisende, die zelten möchten, müssen genau planen, was alles in die Radtaschen passen soll. Zelt, Isomatte und Schlafsack nehmen viel Platz ein. Für die Radreise eignen sich verschiedenste Zeltformen. Ein kurzer Überblick.

Ein knapp zwei Kilogramm wiegendes Leichtgewichtzelt für zwei Personen erfreut Radreisende am Berganstieg. Abends bietet es dagegen kaum Platz zum Sitzen. Beim Zelt lautet die zentrale Frage also: Wofür brauche ich es und mit wie vielen Personen möchte ich es nutzen? Als Notunterkunft reicht ein kleines, sehr leichtes Zelt völlig aus. Verbringt man aber den gesamten Urlaub auf dem Rad und im Zelt, sollte es geräumig sein und eine angenehme Sitzhöhe bieten.

Verschiedene Zeltformen

Die Form hängt maßgeblich vom Einsatzzweck ab. Ob Kuppel-, Geodät- oder Tunnelzelt – jede Form hat Vor- und Nachteile. Das Kuppelzelt, auch Iglu-Zelt genannt, steht von selbst, weil sich zwei Gestängebögen darin kreuzen. Es reichen wenige Heringe, um das Zelt zu befestigen. Daher eignet es sich auch für steinigen, harten Boden. Wer ein Kuppelzelt bei Regen aufbaut, muss sich allerdings sputen, das nicht alles schnell nass wird.

Eine Spezialform des Kuppelzeltes ist das Geodät, das auf mehr als zwei Gestängebögen basiert. Diese Variante ist extrem windstabil, weil sich die Stangen an mindestens zwei Stellen kreuzen, und es bietet mehr Platz als ein Standard-Kuppelzelt. Mehr Stangen bedeuten aber auch mehr Gewicht.

Tunnelzelte bieten im Verhältnis zur Grundfläche den meisten Platz. Die zwei parallel laufenden Stangen machen das Zelt windtauglich, wenn es in Windrichtung aufgebaut wird. Dafür braucht es recht viele Heringe zum Abspannen. Das eingehängte Innenzelt erlaubt selbst im strömenden Regen ein einfaches Aufbauen, da das Tunnelzelt wie ein Akkordeon auseinandergezogen wird. Konstruktionsbedingt bildet sich in einem Tunnelzelt mehr Kondenswasser als in einem Kuppelzelt.

Materialien

Das Gewicht eines Zeltes hängt auch von Material, Stangenqualität und Ausstattung ab. Zusätzliche Belüfter, Apsiden oder ein zweiter Eingang erhöhen die Last. Dafür lässt sich eine vergrößerte Apsis bequem als Küche, Gepäckverwahrung oder sogar Fahrradgarage nutzen. Alugestänge sind leichter und bruchsicherer als Fiberglasgestänge. Wenn letztere brechen, können sie das Zelt beschädigen. Für Marken-Gestänge gibt es eher Ersatzteile.

Beim hochwertigen Zelten hat man die Wahl meist zwischen silikonisiertem Nylon und Polyurethan-beschichtetem Polyester. Nylon ist grundsätzlich reißfester, jedoch nicht so UV-beständig. Die Silikonisierung des Nylons erhöht seine UV-Beständigkeit und macht es noch reißfester.

Ein Nachteil von silikonisierten Zelten besteht darin, dass kein Nahtband aufgeklebt werden kann, sodass die Nähte regelmäßig mit Nahtdichter nachbearbeitet werden müssen. Ansonsten sind sie sehr robust und leicht, aber in der Regel auch teurer. Es ist ratsam, beim Kauf vor allem die Herstellerangaben zur Wassersäule zu beachten.

Zubehör

Eine Zeltunterlage gehört als Bodenschutz unter jedes Zelt. Für verschiedene Böden gibt es verschiedene Heringe. Auch mit Kies oder Sand gefüllte Nylonbeutel oder zusätzliche Abspannleinen können helfen. Reparaturhülse, Nahtdichter und Reparatur-Tape für Notreparaturen sollten dabei sein.

Bei viel Platz vergrößern Sonnensegel (Tarp/Tentwing) den Aufenthaltsraum oder dienen als Fahrradgarage. Ein Zelthimmel ist ein praktisches Netz, das an der Decke befestigt wird und Ordnung in schnell zu erreichende Kleinteile bringt.

Verwandte Themen

Kulturzentrum Mühlenberg - DSC06369.jpg

Tourempfehlungen: Oldenburg - Papenburg, Route 1

Von Oldenburg aus sind Radtouren durch die Wesermarsch nach Bremen oder an den Jadebusen beliebt und bekannt. Aber wie…

Zwischen Werra und Weser, Tag 1, 2.09.2022, 4608

Die Werra-Weser-Tour: 5 Tage mit den ADFC unterwegs

Der September 2022 zeigte sich von seiner besten Sommerseite. Ideale Voraussetzungen für die Mehrtagestour des ADFC…

Radlergruppe des ADFC Papenburg vor Schloss Darfeld

Bahnnostalgie Münsterland

80 Kilometer und 500 Höhenmeter. Das sind die Daten zu einer wunderbaren Tour des ADFC Papenburg durch's schöne…

Auf dem Weg nach Almelo 01

Zwei Tage im Radfahrparadies Overijssel

Eine wunderbare 2-Tages-Tour unternahm der ADFC Lingen im August 2023 bei schönem Wetter. Tolle Übernachtung, exzellente…

Die Hümmling Route Nr. 1

Tourempfehlungen: Die Hümmlingroute-01

Die Hümmlingroute führte auf einer Strecke von 113 Kilometern über die wichtigsten touristischen Ziele des Hümmlings.…

Tagestour Papenburg, Amdorf, Wiltshausen, Schloss Evenburg, Papenburg

Die schmalste Brücke Europas, die älteste handgezogene Wagenfähre Europas. Was für Superlative! Dazu ein Wasserschloss.…

Auf dem Aufsichtshügel im Dalum-Wietmarscher Moor

Eine schöne Samstagsnachmittags-Radtour mit dem ADFC Lingen

Die Sonne, aber auch ab und zu ein eisiger Ostwind begleitete die interessierte Gruppe des ADFC Lingen auf einer…

Zwischen Werra und Weser - unterwegs mit dem ADFC Papenburg

Bild der Woche: Zwischen Werra und Weser

Unser Bild der Woche aus der 11. Kalenderwoche gehört zu einer Mehrtagestour des ADFC Papenburg aus dem September 2022.…

Gruppenfoto vor Gehlenberger Mühle 4

Auf Anton Günthers Spuren

"Auf Anton Günters Spuren" war das Motto der längsten Tagestour des ADFC Papenburg im Jahr 2022 durch das Oldenburger…

https://emsland.adfc.de/artikel/radreise-und-zelten-12

Direkt zur:

Bleiben Sie in Kontakt