Gemeinsam durch den Straßenverkehr © www.pd-f.de | Gregor Bresser

Gemeinsam durch den Straßenverkehr

Nach den Radfahrübungen im Schonraum sollten Eltern und Kinder gemeinsam den Straßenverkehr erkunden. Dabei sind Eltern Vorbilder, bei denen sich Kinder das Verhalten im Straßenverkehr abgucken. Der ADFC gibt Tipps, wie Eltern vorgehen können.

Mit ungefähr sechs Jahren können sich Kinder mit dem Rad in Begleitung eines Erwachsenen sicher im Straßenverkehr fortbewegen. Vorausgesetzt, sie hatten ausreichend Gelegenheiten, in Schonräumen zu üben und als Mitradfahrende den Verkehr und seine Regeln kennenzulernen.

Wahrnehmung und Reaktion sind bei Kindern anders

Umsichtige, selbst radelnde Eltern entwickeln ein Gespür dafür, wann sie ihrem Kind mehr zutrauen können und lassen dies Schritt für Schritt zu. Dabei sollten Eltern immer im Hinterkopf behalten, dass die Wahrnehmungs- und Reaktionsleistungen von Kindern auch mit sechs Jahren nicht mit denen Erwachsener zu vergleichen sind.

Weil Kinder körperlich kleiner sind, können sie nicht über Autos hinweg sehen; auch Entfernungen und Geschwindigkeiten einzuschätzen, fällt ihnen noch schwer. Dass müssen sie üben können – am besten in einem Raum mit Verkehrsteilnehmenden, die Rücksicht auf Kinder nehmen und langsam fahren, größeren Abstand halten und jederzeit mit einer spontanen Reaktion des Kindes rechnen.

Zeit nehmen

Anders als in Übungssituationen kann das Radfahren im Straßenverkehr für Kinder sehr anspruchsvoll sein: Sie müssen nicht nur ihr Fahrrad beherrschen, sondern auch auf die vielen Dinge, die rundherum passieren, reagieren können.

Kinder sollten deshalb genug Zeit haben, um sich Schritt für Schritt in das Verkehrsgeschehen zu wagen. Wenn Kinder ihr eigenes Fahrrad durch den Verkehr lenken, lernen sie durch tägliches Abgucken: Mama und Papa sind ihre wichtigsten Vorbilder. Deshalb sollten Eltern so oft wie möglich mit ihren Kindern gemeinsam im Straßenverkehr unterwegs sein, denn Sicherheit im Umgang mit dem Rad erlernen Kinder nur durch ständiges Üben.

Wichtig: Eltern sollten sich bei gemeinsamen Radfahrten immer an die Verkehrsregeln halten und auch auf den sicheren Zustand aller Fahrräder achten.

Kinderdemo für Fahrrad- und Spielstrassen des Volksentscheid Fahrrad und der Inititaive Temporäre Spielstrassen, 11.9.2016

Deutschlandweite Kidical Mass

Am 19. und 20. September 2020 können sich alle für kinder- und fahrradfreundliche Städte einsetzen. Bundesweit wollen kleine und große Radfahrer*innen zeigen, dass sie Städte möchten, in denen sich alle Generationen sicher und selbstständig bewegen können.

Dabei sein und mitmachen: www.kinderaufsrad.org

 

Korrigieren, schützen und erklären

Gemeinsame Radfahrten auf ruhigen und verkehrsarmen Wegen gewöhnen das Kind langsam an den Verkehr. Erwachsene sollten dabei hinter dem Kind, leicht zur Straßenmitte versetzt, fahren: Das gibt Schutz vor überholenden Autos. Außerdem lernt das Kind, in unterschiedlichen Verkehrssituationen eigene Entscheidungen zu treffen. Im Notfall, aber nicht ständig, können Eltern korrigierend eingreifen.

Alltagswege, etwa zur Schule oder zum Kindergarten, sollten Eltern mit ihrem Kind mehrmals abfahren und zwischendurch anhalten und die Verkehrssituation besprechen. Eltern sollten Hindernisse oder die Wahl bestimmter Wege erklären und gemeinsam mit dem Kind überlegen, wie es sich richtig verhält.

Auch später gelegentlich mitfahren

Eltern sollten ihr Kind so lange begleiten bis sie das Gefühl haben, dass es den Weg auch mit all seinen Tücken und Gefahrenstellen beherrscht – erst dann sollten sie es allein fahren lassen. Auch später sollten Eltern noch gelegentlich mitfahren, um zu überprüfen, ob das Kind nicht aus Routine heraus Unachtsamkeiten entwickelt hat.

Strecke aufmalen

Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern eine Strecke, zum Beispiel zur Schule oder zum Kindergarten abfahren, und anschließend gemeinsam auf einem Plan schöne, sichere und gefährliche Stellen einzeichnen.

Mehr Tipps zum Schulweg per Rad bietet das ADFC-Dossier

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Zum Beitrittsformular

Verwandte Themen

Kreuzung am Windhorstplatz in Meppen

Grün für Meppener Radverkehr

In Meppen bekommen zwei Kreuzungen den grünen Abbiegepfeil für Radfahrende. Was im PKW-Verkehr an Ampeln längst Usus…

Frau mit Kind und Einkauf auf Lastenrad

Die 10 Gebote des sicheren Radfahrens

Die 10 Gebote des sicheren Radfahrens versuchen, eine Orientierung zu geben, wie sich Radfahrer:innen möglichst optimal…

Das wird nichts! Schlössern dieser Güte muss man schon mit einem Winkelschleifer zu Leibe rücken, um etwas zu erreichen. Mit dem Bolzenschneider knackt man nur einfache Schlossbügel.

Gestohlenes Fahrrad gefunden

Aufmerksame Polizeibeamte stellen ein gestohlenes Fahrrad sicher, können das Bike aber nicht zuordnen. Nun wird die…

Markierungsnägel angebracht

Radverkehrsführung für die Tonne

Markierungsnägel sind dazu da, den Autofahrenden beim Überfahren zu signalisieren: „Diese Linie sollst du nicht…

https://emsland.adfc.de/artikel/gemeinsam-durch-den-strassenverkehr-7

Direkt zur:

Bleiben Sie in Kontakt