Links und rechts der Ems
Es war Mitte September 2021, genau gesagt, der 19te, als wir zu einer Tour entlang der Ems aufbrachen. Mit 13 Leuten trafen wir uns morgens um 9:00 Uhr am Bahnhof Aschendorf. Von dort fuhren wir zum Startpunkt unserer 70 Kilometer langen Strecke.
Pingelanton in Lathen
Wenn man in Lathen aus dem Bahnhof kommt, darf der Pingelanton nicht verpasst werden. Den findet man gleich um die Ecke, auf der anderen Seite des Bahnübergangs. Ein schönes Stück Eisenbahngeschichte, die an die alte Bahnstrecke über den Hümmling nach Sögel und Werlte erinnert. Tatsächlich gibt es derzeit latent aktive Überlegungen, die Eisenbahntrasse, die längst der Verwitterung anheimgefallen ist, wieder zu aktivieren. Im Sinne der Verkehrswende sicherlich nicht die schlechteste aller Ideen.
In Niederlangen gibt es ein Museum ...
Uns aber zog es Richtung Niederlangen, in die andere Richtung also, zu unserem ersten Höhepunkt der Fahrt: Die Besichtigung von Uli´s Puppenstube, einem Museum in der ehemaligen Schule des Ortes. Für einige von uns drangen Kindheitserinnerungen ins Bewusstsein. Jedenfalls war das Interesse geweckt.
Im Obergeschoss des Bürgerhauses "Alte Schule" fanden die rund 1000 Puppen der privaten Sammlung von Ulrike Küppers ein Zuhause. In liebevoll dekorierten Vitrinen entdecken Besucher Puppen unterschiedlicher Hersteller aus der Zeit zwischen 1850 und 1960. Alle Exponate sind bespielt, alle hatten vor ihrem Gang ins Museum eine „Puppenmutter“. Die leidenschaftliche Sammlerin kennt die Geschichten all Ihrer antiken Schätze und erzählt sie gern ihren Gästen.
Der Mensch lebt nicht vom Rad allein ...
Nach dem Staunen in diesem Museum setzten wir unsere Tour über Oberlangen Richtung Sustrum-Moor bei Sonnenschein über einsame supergut zu befahrene Landstraßen fort. Ein Traum! Dann ein Zwischenstopp beim Gedenkort Friedhof der sowjetischen Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges in Oberlangen. Wir legten eine Gedenkminute der Opfer unserer dunkleren Momente deutscher Geschichte ein.
Unser nächster Halt war dann wieder erfreulicherer Natur. Eine Einkehr zur Mittagspause in Sustrum-Moor. Schließlich hält Essen ja Leib und Seele zusammen. So sagt man jedenfalls. Gestärkt setzten wir unsere Tour fort mit der Emsüberquerung über die Schleuse Düthe bis Steinbild zur nächsten Pause.
Flussabwärts
Der ursprüngliche Plan war ab dort für die Heimfahrt zum Bahnhof nach Dörpen zu fahren. Aber hochmotiviert kündigte ein Teil unserer Gruppe an, bei dem schönen Wetter ganz mit dem Rad nach Papenburg zurückzufahren. Ist ja auch keine große Sache. Somit trennten sich dann in Steinbild die Wege. Ich bin selbstredend mit dem größten Teil der Gruppe an der Ems entlang nach Papenburg zurückgefahren, während 3 der Teilnehmenden dann von Dörpen für die Heimfahrt den Zug genutzt haben.