
Piktogrammketten in Goettingen (Best-Practice-Beispiel) © Klaus-Reinsch
Piktogrammketten im Emsland
Piktogrammketten erhöhen die Sicherheit und dürfen ab sofort auf Hauptverkehrsstraßen innerhalb geschlossener Ortschaften markiert werden, wenn Radfahrstreifen oder Schutzstreifen nicht machbar sind. Wir zeigen, wo sie in Papenburg Sinn machen.
Vielerorts kann man sie entdecken: Piktogrammketten. Dort wo Radwege oder Schutzstreifen fehlen, verbessern sie die Sicherheit der Radfahrenden bei der Nutzung des gemeinsamen Verkehrsraums, indem sie die KFZ-Führenden für ihre Gegenwart sensibilisieren.
Die Problemlage:
Im sogenannten “Mischverkehr” sind Radfahrende häufig gefährdet und fühlen sich letztlich auch wegen mangelnder Rücksichtnahme des Kraftverkehrs unsicher. Zu dichtes Auffahren, mangelnder Abstand beim Überholen, fehlende Blinksignale, aber auch Nötigungen wie Hupen etc. tragen zu dem fehlenden Sicherheitsempfinden, wie der realen Sicherheitsverlust im Straßenverkehr für den Radverkehr bei. “Diese häufig zu beobachtende Sachlage steht der beabsichtigten stärkeren Förderung des Radverkehrs für die alltägliche Mobilität im Sinne der novellierten StVO entgegen”, schrieb bereits im März das niedersächsische Verkehrsministerium.
Nachdem bereits mehrere Bundesländer hierzu Erlasse veröffentlicht haben sollen nun auch nach Willen der Landesregierung Niedersachsen Piktogrammketten eigesetzt werden, wo es nötig ist, auch wenn diese den Bau von Radwegen, wo es möglich ist, nicht ersetzen soll.
Aber was sind den eigentlich Piktogrammketten?
Bei Piktogrammketten handelt es sich um eine Abfolge von Sinnbildern für Radverkehr gemäß § 39 Abs. 7 StVO, welche in regelmäßigen Abständen auf der Fahrbahn öffentlicher Straßen in weißer Farbe markiert wird. Diese werden mit einem Abstand von 1,25 m zum rechten Fahrbahnrand (plus 75 cm bei Parkstreifen) auf die Fahrbahn aufgebracht.
Sinn der Piktogrammketten:
Piktogrammketten sollen allen Verkehrsteilnehmenden verdeutlichen, dass Radfahren auf der Fahrbahn im Mischverkehr erlaubt ist. Zur Information und Aufklärung der Verkehrsteilnehmenden sowie zur Reduzierung von Konflikten sollen derartige Markierungen das erlaubte Radfahren auf der Fahrbahn visuell unterstützen und ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr fördern. Die allgemeine Verkehrssicherheit wird hierdurch gesteigert.
Zur Lage im nördlichen Emsland
Papenburg hat bereits positive Erfahrungen mit Piktogrammketten gemacht. Entlang der Friederikenstraße und Emdener Straße finden wir diese. Hier führen die Piktogrammketten bereits zu einem gesteigertem Sicherheitsempfinden der Radfahrenden sowie einem rücksichtsvollerem Miteinander im Straßenverkehr.
Aber es gibt noch weitere Hauptverkehrsstraßen in der Fehnstadt, an denen die Anbringung von Piktogrammketten die Verkehrssicherheit erheblich verbessern kann:
- Johann-Bunte-Straße
Tückisch wie auch an den folgenden Straßen: Der begleitende Fußweg (6 km/h Höchstgeschwindigkeit) suggeriert dem Kraftverkehr, es handele sich hier um einen Radweg und die Radfahrenden hätten auf der Straße, dem tatsächlich gemeinsam zu nutzenden Verkehrsraum, “nichts zu suchen”. Dieses Problem trifft auch zu auf die - Erste Wiek
- Gutshofstraße
- Am Vosseberg
- Grader Weg
- Moorstraße
- Russelstraße
- Meppener Straße in Herbrum
Der Ort ist zerteilt von der Bundesstraße. Hier stellt der Mischverkehr alle, die hier mit dem Rad unterwegs sind, vor eine wagemutige Herausforderung, wie es in vielen sogenannten “Ortsdurchfahrten” der Fall ist. Beidseitig ein Fußweg in geringer Breite folgt zur Fahrbahn hin ein großzügig angelegter Parkstreifen. Hier mit dem Rad die Fahrbahn zu nutzen wird nicht selten mit maximalem Verdruss des KFZ-Führenden quotiert.